Eine Lichtklingel für mehr Licht in Barrierefreiheit im Metalab
Barrieren begegnen gehörlosen Menschen aber auch in dezidiert sozialen Technikräumen. So wird auch bei digitalen und technischen Projekten im Wiener Metalab — einem Community betriebenen Maker- und Repairspace („Hackspace“) — Barrierefreiheit oftmals nicht aktiv von Anfang an mitgedacht. Das liegt nicht daran, dass das nicht gewollt wird, sondern ist schlicht und einfach der Tatsache geschuldet, dass nichtbehinderte Menschen einfach kein Bewusstsein für potentielle Barrieren entwickeln, weil sie damit nicht persönlich konfrontiert werden.
Dazu ein kurzes Beispiel: Als Vorstandsmitglied des Metalabs ist Oliver sehr oft vor Ort aufzufinden. Bis vor Kurzem konnte es allerdings Besucher*innen nicht hereinlassen, weil die Türklingel nicht auf gehörlose Menschen ausgelegt war. Als Oliver anfing darüber zu reden, dass es stets innerliche Unruhe empfinde, wenn es alleine im Metalab bin und sonst niemand auf die Türklingel hören könnte, sprang ein Freund von ihm entsetzt auf (“Ahja, absolut! Das geht so nicht weiter!”).
Ganz der “Selbst machen und hacken”-Philosophie, die hier im Lab herrscht, wurde die Lichtklingel mithilfe eines Mikrocontroller und einer Lochrasterplatine an eine Alarmleuchte geschraubt. Jetzt leuchtet die Leuchtbirne im Hauptraum, Whateverlab und in der Bibliothek und schaltet sich nach sechs Sekunden ab. Die Lichtklingel gibt gehörlosen Personen ein Stück Eigenständigkeit zurück; ebenso untermalt sie allerdings auch das DIY Mindset des Metalabs bzw. hebt es die Perspektive der Nachhaltigkeit exzellent hervor. Zusätzlich profitieren auch die Kopfhörer-Nutzer*innen davon, was sich im Metalab positiv bewährt hat.
Um die Lichtklingel selbst nachzustellen oder wenn man einfach neugierig auf Details ist, ist unter der Wiki-Seite im Metalab über die Lichtklingel mehr zu erfahren.