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Sensibilisierungsworkshop

Zweimal haben wir den Sensibilisierungsworkshop rund um Gehörlosigkeit, Gebärdensprache und Umgang mit Gehörlosen im Metalab gemacht.  Franz führte seine Zuschauer*innen langsam in die Welt der Gehörlosen ein. Der Einstieg begann mit einem deprimierendes Thema zu den Gründen vom Hörverlust und den nicht vorhandenen Zugang zur Gesellschaft. Diese Behinderungen kommen nicht von selbst, sondern von anderen! Glücklicherweise haben wir Dolmetscher*innen organisiert, sonst hätten die Teilnehmenden Franz’ Gebärden gar nicht folgen können. Er erzählte von Gehörlosen, diese sind außergewöhnliche Menschen nur dass denen der Zugang zur Bildung erschwert wird. Den hörbehinderten Status bekommen sie in einem Ausweis geschrieben und abgestempelt. Der zuständige Arzt hat diese in Kategorieren geschrieben: entweder von Geburt an, genetischer Defekt, Erkrankung der Mutter, später eine Entzündung in der Hirnhaut oder Ohrbereich, aber auch durch Unfälle ist ein Hörverlust möglich.

Dann wurde die Frage an das Publikum gestellt, welche Hilfsmitteln ihnen einfallen würden. Das Thema Hörgeräte, Franz’ Erfahrungsgebiet, ging Franz genauer ein und erklärte die Sprachbanane anhand des Audiogramms und im Vergleich zu seine individuelle Wahrnehmung. 

Nach dieser Aufarbeitung begann der praktischen Teil des Workshops und Übten zusammen das Erlangen der Aufmerksamkeit eines Gehörlosen. Dies funktioniert mittels Winken, Klopfen, Stampfen, Licht an+aus, Anstupsen und sogar in deren Blickfeld gehen. 

Die nächste Übung zeigte dann, wie man mit einer gehörlosen Person kommuniziert. Da bieten sich einige Hilfsmitteln an, z.B. Handy, Zettel+Stift, Gebärden kennen, sowie offen sein und Körpersprache einsetzen. Lippenlesen sollte nur ein kleiner Teil zum Zweck sein. Das ist nämlich sehr anstrengend für Gehörlose, auch können sie nur 30% der Wörter erraten, falls sie überhaupt eine orale Bildungs-Erfahrung haben. Auch dafür gibt einiges zu beachten, wie gutes Licht, eine freie Sicht aufs Mundbild, der Kontext ist wichtig, sowie hochdeutsch zu sprechen.

Der nächste Teil ist wieder Theorie und Franz erklärte dem Publikum die richtige Schreibweisen der Wörter. Taubstumm ist aus diskriminierenden Gründen nicht mehr zu verwenden, da eignet sich gut taub – gehörlos – hörbehindert sowie schwerhörig. Genauso wird der Begriff Gebärdensprache verwendet, nicht Affensprache/Zeichensprache/Pantomime.

Um das Publikum wieder aufzulockern, gab es ein letztes Praxisteil eingschoben: Diesmal wurde  das Fingeralphabet geübt. Beispiel mit Spiele wie „Hangman“ oder zufällige Wörter buchstabieren, oder Namen zeigen. Den Workshop endete mit einer gemütlichen Fragerunde, was Dank der Dolmetscher*innen für einen reibungslosen Ablauf sorgte. 

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